An unser Schule finden jedes Jahr mehrere Berufsinformationstage statt, mit dem Ziel, dass Schüler einen Einblick in die Vielfalt der Berufswelt bekommen. Es werden uns Berufe vorgestellt die wir vorher noch nicht kannten, wie zum Beispiel Hörakustiker oder präperationstechnischer Assistent. Aber ist es eigentlich nötig jedes Jahr mehrere Berufsinformationstage zu machen?
Viele Leute die auf ein Gymnasium gehen, wollen später studieren. Bei solchen Berufsberatungen lernt man auch andere Möglichkeiten kennen, wie, z.B. eine Ausbildung zu machen. Denn für manche ist sie vielleicht interessanter als zu studieren. Man erhält schon währenddessen Geld, außerdem dauern Lehren nicht so lange wie ein Studium.
Das Ziel der Berufsberatungen ist einerseits, Schülern viele verschiedene Berufe zu zeigen, andererseits aber auch zu ermitteln, welcher Beruf am besten zu jedem passt. Die meisten Schülerinnen und Schüler haben keine sehr hohe Meinung von diesen Tagen, denn sie finden sie „langweilig“. Einige sagen, dass immer das gleiche erzählt wird. Außerdem finden es viele in der Mittelstufe noch zu früh, um sich mit dem Thema Berufswahl auseinanderzusetzen. Sie wollen lieber spontan sein und nicht schon im Voraus ihr Leben planen.
Wenn jemand noch keine Vorstellung davon hat, was er später machen möchte, sind Berufsinformationstage hilfreich. Jeder erfährt, welche Stärken und Schwächen er hat und was für Berufe zu einem passen.
Ich habe jedoch schon einen genauen Plan für mein späteres Leben. Deswegen sind diese Veranstaltung für mich weniger interessant. Es werden zum Beispiel Fähigkeiten getestet, aber die Ergebnisse sind häufig anders, als ich sie erwartet hätte. Bei mir ist schon öfters herausgekommen, dass ich kreativ bin und ein Beruf im Bereich Webdesign machen sollte. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, in diesem Bereich tätig zu sein, denn mein Ziel ist es, Chirurgin zu werden und dafür sollte man eher organisiert und engagiert sein.
Es ist gut, früh einen Traumjob zu haben. So strengt man sich nämlich mehr für die Schule an. Um seinen Wunschberuf ergreifen zu können, müssen die schulischen Leistungen in der Regel sehr gut sein.
Wenn man also mit dem Berufsinformationstag erreicht, dass Schüler eine Vorstellung davon haben, was sie machen wollen, wirkt sich das positiv auf ihre Leistungen aus. Um sein Ziel zu erreichen, setzt man sich auch gerne mal ein paar Stunden hin und lernt. Viele Leute gewinnen so sicherlich auch eine bessere Einstellung zur Schule und zum Lernen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass es zu viele Veranstaltungen zur Berufsinformation gibt. In den meisten Seminaren geht es um sehr ähnliche Sachen. Irgendwann ist man dann so genervt, dass man nicht mehr hinhört, was schade ist, denn die Seminarleiter geben sich immer Mühe, die Veranstaltungen interessant zu gestalten.
Ich wünsche mir eine etwas individuellere Beratung für Leute, die schon eine Vorstellung von ihrem späteren Leben haben. Zum Beispiel könnten es häufiger Veranstaltungen geben, in denen man in eine Universität geht, und sich Seminare für Studienfächer, die einen interessieren, anhört. So hätte man schon eine Vorahnung von dem, was ein später erwartet.
Erja H.