Essstörungen – ein sehr populäres Thema vor allem in unserer heutigen Generation, Gen Z. Wie viele von euch wahrscheinlich bereits wissen, gibt es verschiedene Formen von Essstörungen wie z.B. Bulimie, Magersucht etc.
Jugendliche werden durch Social Media und zahlreiche Marketingkampagnen und auch durch Reality Shows wie GNTM (Germanys Next Topmodel) oder TBL (The Biggest Loser) beeinflusst. Aber auch auf anderen Plattformen werden Tipps verbreitet und einige Contentcreator teilen auch ihre Erfahrungen, mit Essstörungen, mit ihrer Community. Vor allem die sogenannte „Fear Food Challenge“ auf TikTok, die immer bekannter wird. Creator, die selbst an einer Essstörung leiden, schreiben dabei ihre „Fear Foods“, also Lebensmittel, die sie aufgrund der Essstörung nicht zu essen gewagt haben, auf kleine Zettel und machen es sich jeden Tag zur Aufgabe, einen dieser Zettel zu ziehen, um sich dann zu überwinden, das jeweilige „Fear Food“ zu essen. Somit machen sie tagtäglich einen kleinen Schritt in Richtung Besserung.
Damit wird der langwierige Prozess und die Auswirkungen einer Essstörung präzise dokumentiert, was zum einen dem Creator selbst helfen kann, da er ständig durch seine Community ermutigt wird, was für Bestätigung sorgt, zum anderen wirkt es aber auch aufklärend. Für Essgestörte der Community kann es einen Schubs in Richtung Besserung geben. Es wird nämlich indirekt dazu ermutigt, sich einer oder mehrerer Vertrauenspersonen zu öffnen und gegebenenfalls um Hilfe zu bitten. Wiederum denjenigen, die nicht von der Krankheit betroffen sind, wird gezeigt, wie man helfen kann und sich zu verhalten hat, wenn eine Person im näheren Umfeld an einer Essstörung leidet.
Außerdem gibt es verschiedene Creator, die selbst zwar nicht an einer Eating Disorder (ED) leiden, aber trotzdem versuchen dem Teil ihrer Community zu helfen, der es tut. TikToker essen dabei beispielsweise ihr Mittagessen vor der Kamera und ermutigen ihre Follower sich ihnen anzuschließen, um es ihnen leichter zu machen. Triggerwörter, wie Kalorien etc. werden dabei vermieden. Einigen Essgestörten fällt es nämlich oftmals leichter in Gesellschaft anderer Personen zu essen, selbst wenn dies nur über Social Media erfolgt.
Sofern man also eine Besserung anstrebt, gibt es definitiv Möglichkeiten sich helfen zu lassen. Social Media und die heutige Generation bieten nämlich neue Optionen sich mit dem Thema auseinander zu setzen und es zu bekämpfen.
Wenn man diese Möglichkeiten allerdings nicht nutzt bzw. nutzen will, bedeutet das nicht direkt, dass man an dieser Entscheidung die Schuld trägt. „It´s a disorder not a decision“ ist das Leitbild nach dem man gehen sollte. Die eigenen Entscheidungen in diesem krankhaften Zustand können fehlerhaft sein und entsprechende Auswirkungen nach sich ziehen. Das ist aber nicht die Schuld des Kranken! An dem Punkt sollte man nach Hilfe fragen, sofern es einem möglich ist. Bezugspersonen sollten des Weiteren besonders aufmerksam sein und ihre Hilfe anbieten die erkrankte Person zu unterstützen.
Diese positiven Aspekte von Social Media in Bezug auf Essstörungen stehen aber selbstverständlich nicht alleine. Die positiven werden nämlich durch negative Faktoren ausgelöst, da viele Jugendliche durch die ,,perfekte“ Scheinwelt auf Social Media beeinflusst werden. Die falschen Ideale und die meist bearbeiteten Posts führen in einigen Fällen zu verzehrter Selbstwahrnehmung. In den schlimmsten Fällen kann dies auch zu ED’s führen. Die sozialen Netzwerke können also einerseits zu der Heilung beitragen, sind allerdings in den meisten Fällen auch dafür verantwortlich.
Falls ihr Hilfe benötigt, euch aber nicht an eine Bezugsperson wenden könnt bzw. wollt, habt ihr die Möglichkeit euch an folgende Hotlines zu wenden:
0221 892031 -> Bundesgesundheitsministerium
030 8544994 -> Dick und Dünn e. V.
Die Sozialarbeiter unserer Schule könnt ihr natürlich auch jederzeit bei Problemen jeglicher Art um Hilfe bitten.
Jameli, Auda und Sedra