Die Evolution des Comics 

Comics im Foyer der ehemaligen 7e; Foto: © Alina Anastasia Rempel, 2023

Wir befinden uns im Jahr 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien?

Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten.

Jede*r weiß nach diesem ersten Absatz vermutlich bereits, welche Geschichte gemeint ist: Na klar, die weltberühmte Asterix-Comic-Reihe! Dass Comics heute wie vor 600 Jahren immer noch Leute erreichen und begeistern, hätte man 1400 v.Chr. wahrscheinlich nicht gedacht. Damals entstanden die ersten Malereien, aus denen sich dann später die heutige Art der Comics entwickelte.

Aber zuerst: Woher kommt überhaupt der Begriff Comic?

Das Wort Comic wurde das erste Mal in satirischen Zeitungen verwendet, die gegen Ende des 18. Jh. in England publiziert wurden. Dabei entstanden lustige Karikaturen und andere Arten von Comics.

Falls euch der Schweizer Zeichner Rodolphe Töffper nicht bekannt vorkommt, dieser Mann erfand die sogenannten Panels (die einzelnen Bilder im Rahmen). Auch der bekannte deutsche Dichter und Zeichner Wilhelm Busch kreierte seine Texte in solchen Bildgeschichten.

Der allererste Comic

Der erste Comic, Yellow Kid genannt, handelt von einem gelb gekleideten Männchen, das immer Streiche spielt und sehr frech ist (sozusagen der amerikanische „Max und Moritz“). Entwickelt wurden diese Geschichten von Richard F. Outcault, der von 1895 bis 1896 für die Zeitung New York World schrieb.

Die Geschichte des Comics

1919 startet ein Strip: „Thimble Theatre“. In der Figurenkonstellation 1929 kommt Popeye dazu; 1933 wird die Serie auch zu Popeye umbenannt. Im gleichen Jahr wird eine eigene Popeye-Zeichentrickserie veröffentlicht. 1930 beginnt man, Comics nicht nur in Zeitungen zu veröffentlichen, sondern Comic-Hefte herzustellen.

Ende der 30er Jahre kamen die ersten Superhelden in der Comic-Szene auf. Angefangen mit „Superman“ von Jerry Siegel und Joe Schuster sowie „Batman“ von Bob Kane.

Die ersten Comic-Hefte als Serienexemplare waren die „Famous Funnies“. Andere zogen schnell nach, so erhielt bspw. „Superman“ eine eigene Serie, von der monatlich Millionen Hefte gedruckt wurden.

Superhelden spielten gerade auch im zweiten Weltkrieg eine große Rolle, insbesondere in der Propaganda der Amerikaner: Sie stellten das Gute (Amerika) im Kampf gegen das Böse (Nazideutschland, Japan oder Italien) dar.

In den 50er Jahren setzten sich Manga in Japan zeitgleich mit dem Fernseher durch (manche werden jetzt vermutlich protestieren, weil sie der Meinung sind, Manga seien keine Comics; dennoch werden sie hier zumindest auch aufgeführt) . Anders als europäische Comics zeichnet  Manga eine große „Bildgewalt“ aus, verbunden mit der Darstellung von Emotion, Selbstfindung und Sexualität.

1954: Das Geburtsjahr des Comic-Codes

Frederic Werthams behauptete in seinem Buch Seduction of the Innocent, dass Comics Jugendlichen schaden würden, nachdem weitere Behauptungen aufgekommen waren, Robin und Batman seien schwul.

Die Verlage reagierten mit einem Tabu und verbannten Sex, Gewalt und Drogen aus den Comics.

Nach der Veröffentlichung weiterer Comic-Geschichten, zum Beispiel Donald Duck, Mickey Mouse oder Asterix und Obelix, entdeckte nun auch Hollywood die Superhelden. Sie arbeiteten dabei vornehmlich digital unter anderem mit Grafik Tablets und orientierten sich sehr an den originalen Panels.

Trotz der vielen digitalen Formate, in denen Comics verarbeitet wurden, befinden sich die Wurzeln des Comics dennoch in den Heften, die deshalb auch immer noch von vielen Menschen bevorzugt werden.

Puh … das war ganz schön viel Text auf einmal. Deshalb hier jetzt ein paar Fun Facts über Comics für dich:

  • Ein erstklassiges Exemplar vom Superman-Comic wurde für über 3 Millionen US-Dollar verkauft. Dieses Heft kostete beim ersten Erscheinen 10 US-Cent.
  • Der größte Absatzmarkt für Comics befindet sich in Japan. Dort werden ausschließlich Manga verkauft: eine Billion pro Jahr.

– Marlon Höppner

Quellen: